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Interessantes für Unternehmen
25.09.2025

KI frisst Recruiting – und das ist die Chance fürs Headhunting.

Algorithmen liefern Masse, aber keine Beziehungen.
Kandidaten erleben Ghosting, Unternehmen Frust.
Headhunting setzt dort an, wo KI endet: bei Vertrauen, Zwischentönen und echter Passung.

25.09.2025

KI frisst Recruiting – und das ist die Chance fürs Headhunting.

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Künstliche Intelligenz verändert die Beratungsbranche radikal. Was früher tagelange Recherchen, Excel-Analysen und PowerPoint-Schlachten waren, erledigen Systeme heute in Minuten: Daten sammeln, vergleichen, Muster erkennen und Handlungsempfehlungen vorschlagen. Für Unternehmensberater ist das existenziell, weil ihr Kerngeschäft – Informationen verdichten und daraus Strategien ableiten – nun auch maschinell reproduzierbar ist (Link zu NZZ-Artikel). Doch nicht nur die klassische Managementberatung steht vor einem Umbruch: Auch das Headhunting spürt den Sog der Automatisierung.

Denn Profile von Talenten sind längst online sichtbar, Recruiting-Teams in Unternehmen können Kandidaten direkt ansprechen, KI-gestützte Tools sortieren Bewerberlisten schneller, als es ein Mensch je könnte. Die schiere Menge an verfügbaren Profilen ist nicht mehr die größte Herausforderung – vielmehr erleben wir, dass Teile des gesamten Recruiting-Prozesses ausgelagert und optimiert werden. Automatisierung, Plattformen und KI-Agenten übernehmen immer mehr Zwischenschritte.

Aber hier zeigt sich ein Paradox: Während hochqualifizierte Fachkräfte und Führungskräfte eine knappe Ressource bleiben, ist die wirtschaftliche Lage vielerorts stagnierend. Das führt dazu, dass wieder mehr Talente auf den Markt drängen – und dennoch fühlen sich viele Unternehmen bei der Besetzung kritischer Positionen wie im Blindflug. KI schafft zwar Tempo, doch Beziehungen bleiben auf der Strecke. Kandidaten erleben Ghosting, Unternehmen klagen über zu viele, aber nicht passende Profile. Es ist wie auf Dating-Plattformen: Viele Matches, viele Chats, aber wenig echte Verbindungen.

Was kann Headhunting hier leisten?
Genau in dieser Lücke wird der persönliche Vermittler wieder unverzichtbar. Headhunting ist weit mehr als ein Algorithmus: Es ist Marktverständnis, Erwartungsmanagement und Beziehungsarbeit. Während KI Profile sortiert, erkennt der Headhunter die Zwischentöne: Motivation, Kulturfit, Potenzial. Menschen lassen sich nicht von KI herumschubsen. Und genauso wie Unternehmen KI nutzen, können Kandidaten es tun – die „gleich langen Spiesse“ machen den Wettbewerb härter, aber nicht menschlicher.

Ausblick:
Die Zukunft des Headhuntings liegt nicht im Wettrennen mit der Maschine, sondern im gezielten Einsatz von KI als Werkzeug – kombiniert mit echter Beziehungskompetenz. Wer Vertrauen aufbaut, Kandidaten ernst nimmt und Kunden nicht im Matching-Prozess alleinlässt, wird auch in einem KI-getriebenen Markt erfolgreich sein. Denn am Ende geht es nicht um möglichst viele Kontakte, sondern um nachhaltige Verbindungen – und genau dort liegt die Stärke des Headhuntings.

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